Legehenne

So leben „Legehühner“ in unserem Wirtschaftssystem: In Deutschland leben 50 Millionen Legehennen um unseren täglichen Bedarf an Eiern (in verarbeiteter und unverarbeiteter Form) zu stillen. In Bodenhaltung dürfen nach gesetzlichen Vorgaben 9 Tiere pro Quadratmeter gehalten werden – meist mit tausend Tieren und mehr in einer Halle. Sie sehen kein Tageslicht, stehen auf Metallgittern und werden mit Hochleistungskörnermehl gefüttert. Trotzdem sind sie meist bis auf die Haut abgemagert, da die tägliche Eierproduktion sie auszehrt. Bereits nach 12 bis 18 Monaten Lebenszeit werden die Tiere daher aussortiert und getötet, da ihre Legeleistung in diesem Alter nachlässt und ihre Haltung nicht mehr wirtschaftlich ist. Das gilt übrigens auch für viele Hennen aus Freiland- und Biobetrieben! Durch die vielen hundert oder tausend Tieren pro Stallkomplex sind die Tiere im Dauerstress, greifen sich gegenseitig an oder picken sich selbst als Verhaltensstörung blutig. Mehr als ein Zehntel der Hennen in solchen Massenhaltungsbetrieben sterben bevor sie 12 bis 18 Monate alt sind! Der Verein Rettet das Huhn e.V. setzt sich für ein zweites Leben von Legehennen ein und leistet hervorragende Aufklärungsarbeit.

So leben die ehemaligen Legehennen bei uns: Am Schwanenteich sollen die geretteten Hochleistungshühner lernen, wie das Leben als Huhn eigentlich aussehen sollte. Sie werden vorsichtig an vielfältiges Futter und freie Bewegung gewöhnt. Für sie ist zunächst alles neu und sie sind daher auch sehr anfällig. Aus Selbstschutz müssen manche Tiere anfangs Pullover tragen, um die Haut zu schützen und, damit sie ihre Körpertemperatur halten können.

Aber die Tiere leben im Hier und Jetzt und blühen nach einer Weile richtig auf. Wenn dann die Federn wieder wachsen und sie neugierig und voller Lebensfreude über das Gelände stromern, ist alle Sorge und das beobachtete Leid vergessen!